Zirkuläres Bauen im Schweizer DGNB System der SGNI

Das zirkuläre Bauen ist ein Kernthema des DGNB Systems. Zentrale Aspekte wie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, die lebenszyklusorientierte Planung von Gebäuden sowie die Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit und der Verzicht auf kritische Inhaltsstoffe sind seit der ersten Version des Schweizer DGNB Systems der SGNI (2011) mit einem hohen Stellenwert in den Zertifizierungskriterien verankert. Besonders fortschrittliche zirkuläre Lösungen wirken sich darüber hinaus über Bonuspunkte für die „Circular Economy" positiv auf das Bewertungsergebnis aus. Zudem führen Wiederverwendung, Recycling und Verzicht auf den Einsatz materieller Ressourcen zu einer besseren Bewertung der CO2- und Ökobilanz von Gebäuden. Somit kann mit einem zirkulär geplanten und realisierten Gebäude bereits mehr als ein Drittel des Gesamterfüllungsgrads für die DGNB Zertifizierung erreicht werden. 

Mit dem 2020 eingeführten Schweizer DGNB-System der SGNI für den nachhaltigen Gebäuderückbau lässt sich erstmals auch die nachhaltige und zirkuläre Umsetzung eines Rückbaus von Gebäuden oder Gebäudeteilen im Rahmen einer Zertifizierung bewerten.

 

SGNI Kriterien mit besonderer Berücksichtigung des zirkulären Bauens

 

Neubau/Sanierung

  • ENV1.1 Ökobilanz des Gebäudes
  • ENV1.2 Risiken für die lokale Umwelt
  • ENV1.3 Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung
  • ECO1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus
  • ECO2.1 Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit
  • TEC1.6 Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit                       

 

Rückbau

  • ENV1-R Materialstrombilanz
  • ENV2-R Gefahrstoffsanierung
  • ECO1-R Risikobewertung und Kostensicherheit
  • ECO2-R Werte ausbaufähiger Ressourcen
  • TEC1-R Verwertung und Entsorgung
  • TEC2-R Sortenreine Trennung und Kreislaufführung
  • PRO1-R Rückbauplanung