Agenda 2030

 

SDG 1 – Keine Armut angle-down

Armut in allen ihren Formen und ĂĽberall beenden.

Trotz beachtlichen Erfolgen in der Armutsbekämpfung seit 1990 leben nach wie vor ĂĽber 800 Millionen Menschen in extremer Armut, davon sind ungefähr 70% Frauen. Die Ambition der neuen Agenda fĂĽr nachhaltige Entwicklung ist es, extreme Armut bis 2030 gänzlich zu ĂĽberwinden.

Um die Problematik der Armut umfassend anzugehen, beinhaltet Ziel 1 neben der Ăśberwindung extremer Armut auch ein Unterziel zur Ăśberwindung relativer Armut, welche sich an nationalen Definitionen orientiert. Arme Menschen sind von wirtschaftlichen und politischen Krisen, Verlust von Biodiversität und Ă–kosystemleistungen, Naturkatastrophen und Gewalt besonders betroffen. Damit Menschen, die der Armut entfliehen konnten, nicht in die Armut zurĂĽckfallen, braucht es auch Massnahmen zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und den Aufbau von sozialen Sicherungssystemen.

SDG 2 – Kein Hunger angle-down

Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

Obwohl sich die Situation in zahlreichen Ländern verbessert hat, hungern weltweit immer noch viele Menschen oder leiden unter Mangelernährung. Unterernährung betrifft fast 800 Millionen Menschen weltweit, wovon die meisten Frauen und Kinder sind. Die Agenda 2030 hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden 15 Jahren Hunger und alle Formen von Unterernährung auf der Welt zu beenden. Angesichts der weltweit rasch ansteigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln müsste dazu die weltweite Lebensmittelproduktion Schätzungen zufolge bis 2050 mehr als verdoppelt werden. 70% der unterernährten Menschen hängen für ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab. Es sind folglich gerade Kleinbauern, die von Unterernährung bedroht sind.

Ziel 2 umfasst neben der Überwindung des Hungers auch ein Unterziel zur Beendigung aller Formen von Mangelernährung. Die Qualität der Nahrung ist ebenso wichtig wie die Quantität. Das Ziel integriert zudem ökonomische Aspekte, unter anderem eine Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktivität sowie der Einkommen von Kleinbauern bis 2030. Damit die steigende Nahrungsmittelproduktion nicht auf Kosten der Umwelt geht, umfasst Ziel 2 auch Vorgaben zur Sicherstellung einer nachhaltigen Landwirtschaft.

 

SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen angle-down

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Nachhaltiges Bauen schafft lebenswerte Innen- und Aussenräume und stellt den Menschen, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden von Anfang bis Ende in den Mittelpunkt.

Das dritte Nachhaltigkeitsziel möchte allen Menschen ein gesundes Leben gewährleisten. Im städtischen und baulichen Kontext heisst das, bereits in der Planung konsequent zu prüfen, welche negativen Wirkungen für Menschen entstehen können. Denn viel zu viele Folgen
sind auf das Planen und Bauen unserer Umwelt zurückzuführen: Luftverschmutzung in der Stadt, Verunreinigungen von Boden und Wasser, Lärm jeglicher Art oder Schadstoffkonzentrationen im Innenraum. All dies lässt sich mit einer Bauweise, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, vermeiden. Und mehr noch: Das Bauen bietet eine Menge
Möglichkeiten, das Wohlbefinden aktiv zu fördern – durch Architektur, die sensibel auf die Bedürfnisse des Menschen nach Ruhe, Gemeinschaft, angenehmem Klima, Licht und Bewegung reagiert, überrascht und erfreut.

SDG 4 – Hochwertige Bildung angle-down

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens fĂĽr alle fördern. Die internationale Gemeinschaft hat die Bedeutung einer hochwertigen Grund- und Berufsbildung in Erinnerung gerufen. Eine hochwertige Grund- und Berufsbildung ist zentral fĂĽr die Verbesserung der Lebensbedingungen des Einzelnen, der Gemeinschaften und der Gesellschaft als Ganzes. Das Ziel 4 basiert auf den Erkenntnissen, die im Rahmen der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) gewonnen wurden. Demnach soll neben der Grundschulbildung fĂĽr alle Kinder sichergestellt werden, dass die Grundbildung und Berufsbildung aufeinander abgestimmt werden. Ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung und Bildungsqualität nach dem Ansatz des lebenslangen Lernens ist ein weiterer Schwerpunkt von Ziel 4: eine Dimension, die von den MDGs vernachlässigt wurde.

Ziel 4 fordert, dass alle, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und vor allem die Ă„rmsten und am meisten Benachteiligten, Zugang zu einer hochwertigen Grund- und Berufsbildung erhalten. Diese soll sich sich an deren individuellen BedĂĽrfnissen und Lebensumfeld ausrichten. Damit soll die Bildung einen Beitrag zu einer sicheren, nachhaltigen und interdependenten Welt leisten.

Die Schweiz verfügt über komparative Vorteile in Bezug auf ihre Systeme der Berufsbildung (duale Berufsbildung) und der Grundbildung (dezentrale Verwaltung, Passerellen, Mehrsprachigkeit). Mit ihrem Engagement fördert die Schweiz den Zugang zu einer hochwertigen Grundbildung für alle sowie die Koordinierung zwischen Grundbildung, Berufsbildung und sozioprofessioneller Integration und trägt damit zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung bei.

SDG 5 – Geschlechtergleichstellung angle-down

Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist eines der grössten Hindernisse fĂĽr nachhaltige Entwicklung, ökonomisches Wachstum und Armutsreduktion. Dank MDG 3 zur Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle von Frauen wurden beachtliche Fortschritte bei der Einschulung von Mädchen und der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt erreicht. Geschlechtergleichheit erlangte durch MDG 3 grosse Sichtbarkeit. Aufgrund des engen Fokus des Ziels wurden jedoch wichtige Themen wie Gewalt gegen Frauen, wirtschaftliche Ungleichheit und die geringe Teilhabe von Frauen an politischen Entscheidungsstrukturen nicht angegangen.

Ziel 5 fordert die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen in der ökonomischen Entwicklung, die Eliminierung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, inklusive Eliminierung von Früh- und Zwangsverheiratungen sowie gleichberechtigte Partizipation auf allen Ebenen.

SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitärversorgung angle-down

VerfĂĽgbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung fĂĽr alle gewährleisten. Der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist ein Menschenrecht und zusammen mit der Ressource Wasser ein entscheidender Faktor fĂĽr alle Aspekte der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung. Die Zielvorgaben zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen wurden in die MDGs integriert, jedoch wurden andere fĂĽr die nachhaltige Entwicklung entscheidende Aspekte in diesem Bereich nicht angegangen. Diese Aspekte betreffen das Wasserressourcen-Management, die Abwasserentsorgung, die Wasserqualität und die Reduzierung der Verwundbarkeit gegenĂĽber wasserbezogenen Katastrophen.

Ziel 6 umfasst deshalb neben dem Zugang zu Trinkwasser, zu Sanitärversorgung und Hygiene weitere Unterziele zum Schutz und der Wiederherstellung von wasserverbundenen Ă–kosystemen (darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, FlĂĽsse und Seen). Die Wasserqualität soll verbessert und die Verschmutzung von Wasser durch gefährliche Chemikalien verringert werden. FĂĽr eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen auf allen Ebenen soll die grenzĂĽberschreitende Zusammenarbeit gefördert werden.

SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie angle-down

Nachhaltiges Bauen fördert die effiziente Nutzung und Eigenproduktion von erneuerbarer Energie im Gebäude und Quartier und leistet damit einen Beitrag zur Energiewende.

Ziel 7 adressiert den universellen, bezahlbaren und verlässlichen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen. Investitionen sollen die Energieeffizienz und den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen und Infrastrukturen ausbauen. Ganz klar: Es ist unsere gebaute Umwelt, die die Energiewende weg von fossilen hin zu sauberen Energieträgern massgeblich
vorantreiben kann. Im Kern geht es darum, Neubauten als Kraftwerke zu denken, erneuerbare Energieträger überall zu fördern und Bestandsgebäude ressourcenschonend zu optimieren. Auf Quartiersebene liegt der Schlüssel in Synergien und der Bereitstellung einer intelligenten,
vernetzten Energieinfrastruktur. In diesem Kontext lassen sich jedoch gegenläufige Tendenzen feststellen, die als Rebound-Effekt benannt werden. Vereinfacht gesagt, sinkt zwar der Raumwärmebedarf pro Wohnfläche dank Fortschritten in der Energieeffizienz. Auf der anderen
Seite steigt jedoch die Wohnfläche pro Kopf an. Das Fazit: Der Energieverbrauch bleibt hoch. Hier geht es also vielmehr um Fragen der Angemessenheit: Wie viel Fläche brauche ich wirklich?

SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum angle-down

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.

Aktuellen Daten zufolge sind weltweit über 200 Millionen Menschen erwerbslos, darunter insbesondere junge Menschen. Arbeit und Wirtschaftswachstum tragen massgeblich zur Bekämpfung von Armut bei. Die Förderung eines nachhaltigen Wachstums, einer grünen Wirtschaft sowie die Schaffung von genügend menschenwürdigen Arbeitsplätzen, unter Achtung der Menschenrechte und der planetarischen Grenzen, sind sowohl für die Entwicklungsländer als auch für die Schwellen- und die Industrieländer von zentraler Bedeutung.

Ziel 8 umfasst Unterziele zu Wirtschaftswachstum, zur Steigerung der Produktivität und der Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze. Zwangsarbeit soll bekämpft und moderne Sklaverei und Menschenhandel bis 2030 beendet werden. Ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum darf zudem nicht auf Kosten der Umwelt gehen. Ziel 8 fordert deswegen die weltweite Verbesserung der Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion und strebt die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung an.

SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur angle-down

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstĂĽtzen. Investitionen in eine nachhaltige Infrastruktur und in wissenschaftliche und technologische Forschung steigern das Wirtschaftswachstum, schaffen Arbeitsplätze und fördern Wohlstand. In den kommenden 15 Jahren stehen in Entwicklungs- und Schwellenländer Infrastrukturprojekte in Milliardenhöhe an. Im Rahmen von Ziel 9 geht es darum, widerstandsfähige Infrastrukturen aufzubauen und nachhaltige Industrialisierung und Innovationen zu fördern.

Um Infrastrukturen und Industrien nachhaltig zu machen, sollen bis 2030 Ressourcen effizienter eingesetzt und saubere, umweltverträgliche Technologien und Industrieprozesse gefördert werden. Technologieentwicklung, Forschung und Innovation sollen insbesondere in Entwicklungsländern unterstĂĽtzt werden. Weiter soll der Zugang kleiner Industrie- und anderer Unternehmen zu Finanzdienstleistungen, einschliesslich bezahlbar Kredite gewährleistet werden. Die Einbindung kleiner Industrie- und anderer Unternehmen in Wertschöpfungsketten und Märkte soll erhöht werden. Schliesslich soll in den am wenigsten entwickelten Ländern ein allgemeiner und erschwinglicher Zugang zum Internet bereitgestellt werden.

SDG 10 – Weniger Ungleichheiten angle-down

Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern. Globale Ungleichheiten sind sehr gross und eines der grössten Hindernisse für Nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung. In den letzten Jahren haben die Ungleichheiten innerhalb vieler Länder zugenommen. Ungleichheiten beschränken die Möglichkeiten gesellschaftlicher Gruppen, sich am sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben zu beteiligen und einen sinnvollen Beitrag dazu zu leisten. Deshalb fokussiert Ziel 10 auf die Reduktion von Ungleichheiten innerhalb und zwischen Staaten.

Konkret fordert Ziel 10, dass  das Einkommenswachstum fĂĽr die ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung nachhaltig erhöht wird. Bis 2030 sollen weiter alle Menschen zu Selbstbestimmung befähigt und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion gefördert werden. Chancengleichheit soll durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken gewährleistet werden. Eine geordnete und sichere Migration und Mobilität von Menschen soll erleichtert werden, unter anderem durch eine verantwortungsvolle Migrationspolitik. In internationalen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen sollen Entwicklungsländer besser vertreten sein und  verstärkt Mitsprache bei der Entscheidungsfindung erhalten.

SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden angle-down

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen. Nachhaltiges Bauen schafft lebenswerte, widerstandsfähige Quartiere, die im Einklang mit ihrer Umwelt zu einer nachhaltigen, inklusiven und sicheren Stadtentwicklung beitragen.

Die Stadt ist ein Ort, an dem viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, Generationen, Kulturen und Milieus auf begrenztem Raum zusammenkommen. Allen gemein ist, dass sie hier gut leben wollen. Dies hat SDG 11 zum Ziel: Dafür sollen Städte weltweit nachhaltig gestaltet werden. Dazu gehören bezahlbarer Wohnraum, eine für alle zugängliche gute öffentliche Verkehrsinfrastruktur und vor allem Vielfalt an öffentlichen und grünen Räumen. Nachhaltige Kommunen setzen sich aber auch mit Themen der Flächeneffizienz und der Vorbeugung von Umweltbelastungen sowie sozialen und ökonomischen Katastrophen auseinander, die vor allem auf Kosten schutzbedürftiger Menschen gehen. Nicht zuletzt geht es um den Erhalt des kulturellen Erbes, der Natur und die Einbindung ins Umland. Ein wichtiger Hebel liegt in der Art und Weise, wie wir Gebäude und Quartiere planen, bauen und betreiben. Entscheidend ist, dass die Themen bereits in der Planung berücksichtigt und alle relevanten Akteure mit einbezogen werden.

SDG 12 – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster angle-down

Nachhaltiges Bauen fördert bei der Baustoffwahl die Prinzipien von Suffizienz und Circular Economy und unterstützt damit den verantwortungsvollen Umgang mit den endlichen Ressourcen der Erde. Unser Wirtschaftswachstum ging bisher einher mit der kontinuierlichen Beschädigung der Umwelt und dem Profit auf Kosten anderer. Das zwölfte Nachhaltigkeitsziel fordert deshalb die Transformation hin zum wirklich nachhaltigen Wirtschaften. Die Bauindustrie ist einer der grössten „Ressourcenkonsumenten“ und damit zu einem erheblichen Teil dafür verantwortlich, dass unsere Ökosysteme überlastet werden. Hier muss dringend ein Umdenken her: Wir sollten Gebäude als wert- volle Rohstofflager verstehen. Gefragt sind also Unternehmen, die in der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette soziale und ökologische Standards einhalten und die Kreislauffähigkeit von Bauprodukten zur Normalität werden lassen. Dieses Prinzip der Circular Economy bedeutet beim Rückbau von Gebäuden, dass Baustoffe sortenrein getrennt und Bauteile wiederverwendet werden können. Planer sollten hier kritisch nachfragen, die Erzeuger müssen es umsetzen.

SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz angle-down

SDG 13 beinhaltet konkrete Massnahmen und Strategien, um den Klimawandel einzudämmen. Beim Klimaschutz kommt dem Bauen eine Schlüsselrolle zu. Denn der CO2-Fußabdruck von Gebäuden ist viel zu hoch und muss massiv verringert werden. Schon heute ist es möglich,
Gebäude als Kraftwerke zu bauen, die mehr erneuerbare Energie produzieren als sie selbst verbrauchen und damit klimaneutral sind. Das zeigt die DGNB mit der Auszeichnung „Klimapositiv“ (mehr dazu auf S.19). Der Weg in die Klimaneutralität gelingt im Neubau mit einer ganzheitlichen Planung und im Bestand mit einem individuellen Fahrplan. Neben der Eigenproduktion von Energie liegen Optimierungspotenziale in der Reduktion des Energieverbrauchs, in effizienten Anlagensystemen und einer klimaschonenden Konstruktion. Klimaschutz heißt aber auch, die Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen und Gebäude und Quartiere vorausschauend und damit resilient und flexibel anpassbar zu bauen.

SDG 14 – Leben unter Wasser angle-down

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen. Verschmutzung und Übernutzung der Ozeane bereiten zunehmend Probleme, etwa die akute Gefährdung der Artenvielfalt, die Versauerung der Meere und der zunehmende Plastikmüll. Zusätzlich zur industriellen Fischerei und der industriellen Nutzung von Meeresressourcen, setzt der Klimawandel die Ökosysteme immer mehr unter Druck. Eine weiter wachsende Weltbevölkerung wird in Zukunft noch verstärkt auf Ressourcen aus den Meeren angewiesen sein.

Ziel 14 fordert, dass bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung erheblich verringert und die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmass reduziert wird. Bereits bis 2020 sollen die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaftet und geschützt werden. Ebenso soll bis 2020 die Fangtätigkeit wirksam geregelt werden. Um der Überfischung der Meere Einhalt zu gebieten, soll die illegale und unregulierte Fischerei sowie zerstörerische Fangpraktiken bis 2020 beendet werden. Ebenso sollen bestimmte Formen der Fischereisubventionen untersagt werden.

SDG 15 – Leben an Land angle-down

Landökosysteme schĂĽtzen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern. Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität sind fĂĽr die soziale und wirtschaftliche Entwicklung sowie fĂĽr das Ăśberleben der Menschen entscheidend. Statistiken zeigen jedoch einen konstanten RĂĽckgang von Biodiversität und Verlust von Wald. Der Verlust von Waldfläche bedroht das menschliche Wohlergehen, wobei insbesondere die arme Landbevölkerung, darunter indigene und lokale Gemeinschaften, betroffen sind. Biodiversität und Wälder tragen zur Armutsreduktion bei, indem sie Ernährungssicherheit und Gesundheit ermöglichen, saubere Luft und sauberes Wasser bereitstellen und CO2 Emissionen speichern. Biodiversität ist die  Grundlage fĂĽr ökologische Entwicklung.

Ziel 15 fordert den Erhalt, die Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung von Ă–kosystemen. Bis 2020 soll die Entwaldung beendet und geschädigte Wälder wiederhergestellt werden. Die Wiederaufforstung sollen weltweit beträchtlich erhöht werden. Ebenso soll die WĂĽstenbildung bis 2030 bekämpft und von WĂĽstenbildung, DĂĽrre und Ăśberschwemmungen betroffene Flächen saniert  werden. Zum Schutz der Artenvielfalt fordert Ziel 15 dringend Massnahmen, um die Wilderei und den Handel mit geschĂĽtzten Pflanzen- und Tierarten zu beenden.

Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen

SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen angle-down

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern. Ohne friedliche und inklusive Gesellschaften und gute Regierungsführung ist Entwicklung nachgewiesenermassen nicht nachhaltig. So sind konfliktbetroffene Staaten am weitesten entfernt von der Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs). Umgekehrt hat sich in vielen anderen Ländern gezeigt, dass die Wiederherstellung von Frieden und rechenschaftspflichtigen Institutionen massgeblich zur Erreichung der MDGs beigetragen hat.

Ziel 16 will daher bis 2030 friedliche und inklusive Gesellschaften fördern. Dazu fordert Ziel 16 die Verringerung aller Formen von Gewalt, die Beendung von Folter und die Bekämpfung aller Formen organisierter Kriminalität.  Zudem sollen Korruption und Bestechung sowie illegale Waffen- und Finanzströme deutlich verringert werden. Rechtstaatlichkeit und partizipative Institutionen sollen gefördert und der gleichberechtige Zugang zur Justiz gewährleistet werden, damit friedliche und inklusive Gesellschaften entstehen können.

SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele angle-down

Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen. Nachhaltiges Bauen nutzt die Stärke von Netzwerken und internationalen Partnerschaften, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln und in konkrete Umsetzungen zu führen.

Mit der Agenda 2030 bringt die Staatengemeinschaft zum Ausdruck, dass in unserer globalisierten, eng vernetzten Welt gemeinsames Handeln nötig ist, um eine nachhaltige Entwicklung für derzeit 7,6 Milliarden Menschen zu gestalten. Das 17. Ziel der Agenda ist deshalb alleinig darauf ausgerichtet, die globale Partnerschaft zu stärken und Umsetzungsmittel zur Zielerreichung zu fördern. Entscheidend ist dabei, dass die gebündelte Kraft in tatsächliche Umsetzungen führt und das Rad nicht immer neu erfunden wird. Je mehr unterschiedliche Akteure des Bauens sich also zusammentun, um Wissen zu teilen und gemeinsam Lösungen auszuarbeiten, desto effektiver und schneller dreht sich dieses Rad.